Dienstag, Juli 24, 2007

LEBENskunst & LebensKUNST I

V.M. Roth
Ein (überarbeiteter) Vortrag für gemischtes Publikum. SinnPraxis in der Galerie 3art, RADOLFzell am Bodensee. 16. Juli 007 zu Beginn der Ausstellung „Aus TON & HOLZ“*

Albert Camus im „Mythos des Sysiphos“ schreibt von jener wirklich philosophischen Frage, die er dort die einzige nennt und die man vielleicht eine erste existentielle Frage nennen könnte, nämlich (dem Sinne nach): „Nehme ich dies Leben, in das ich nicht freiwillig gekommen bin, an?“ – und ich unterstelle Ihnen, dass Sie diese Frage positiv –durch Weiterleben- existentiell beantwortet haben. Dieses JA-zum-Leben ist ein notwendiger erster Schritt: willkommen im Bereich der LEBENskunst!

Ich habe im Seminar dieses Sommersemesters 2007 „Lebenskunst in Philosophischer Praxis“ an der Uni Konstanz (htpp:/feigenblaetter.blogspot.com) Beispiele aus dem Selbsthilfezusammenhang der von Aphasie (=teilweisem Sprachverlust, meist verursacht durch Schlaganfall) ausgeführt und sie gedeutet als Erwerb von Lebenskunst unter geänderten Bedingungen, ein Leben trotz ...

Gerd Achenbach – er eröffnete 1981 in Bergisch Gladbach , Nähe Köln/Bonn, die erste Philosophische Praxis – hat in einer für mich uneinsichtigen Weise den „Lebenskünstler“ versucht schlecht zu reden. Der Münchner Philosophische Praktiker Bernd Groth charakterisiert diese Position (ohne sie zurückzuweisen) wie folgt:
„Der Lebenskünstler kenne keine Moral, sondern verstehe geschickt (immerhin!VMR) und ohne Rücksichtnahme auf Verluste (der Anderen VMR) jede Situation für sich auszunutzen“[1]
Bernd Groth selber geht es darum, „das positive Anliegen einer Lebenskunst-Philosophie aufzunehmen“ (Zusammenfassung, p.1) und dies gegen die „Kritik der Lebenskunst“ (Ffm 2007). Wobei nach seiner Einschätzung , die ich teile, ein Konzept philosopischer Lebenskunst zu haben, grundlegend für die philosophische Praxis sei (p.2).
* Geru MÜSCH (Ton) und Mike ROTH (Holz)
[1] Siehe den lesenswerten Beitrag via igpp.orgDie Zusammenfassung bezieht sich auf „Lebenskönnerschaft“, Reihe: Herder Spectrum, Freiburg i. B. 2001, 76-78

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