hc.guth@arcor.de : zwei Anmerkungen
Die erste: Es wäre sinnvoll, die Elemente des "Handlungsbreis" so beim Namen zu nennen, dass der Bezug zu den Objekten deutlich wird; mir ist da immer nur der Ausdruck "Sich-Verhalten-zu" eingefallen. Im Handlungsbrei firmiert alles Objektive, Gegenstände, Sachverhalte, Verläufe, Dispositionen, als jeweiliger "Inbegriff" aller möglichen Verhaltensweisen zu ihm.
Ich sage Verhalten(-zu), weil hier, vorsprachlich, kein kategorialer (logischer) Unterschied zur Zuschreibung motorischer "Akte" auf Basis von "Stimuliertheit" (ebenfalls definiert in motorischen Kategorien) von Tieren existiert.
Aus den Gliederungen des Objektiven ergeben sich entsprechende Untergliederungen des Verhaltens-zu ihm (Sich zu einem Verlauf verhalten, impliziert, sich zu den in ihn involvierten Gegenständen und Sachverhalten verhalten usw)
Zweite Anmerkung:
Es führt leider nicht weiter, und man kann sich kaum einen Aufbau grammatisch komplex organisierter "Artikulatoren" vorstellen, wenn AUFFORDERN oder gar BEFEHLEN zum Basis-Paradigma der Artikulator-Einführung genommen werden.
Diese Elementar-Situation entstammt nicht nur den Phil-Untersuchungen, und nimmt sich sehr materialistisch-arbeitsbezogen aus, sie führt letztlich sogar (aus meiner Sicht) direkt zurück aufs operante Konditionieren (daher Wittgensteins Betonen der "Abrichtung").
Da ist Wittgenstein auf Abwege geraten, die ihn notgedrungen die "inferentialistische" Entfaltung von Artikulationsmöglichkeiten hat verfehlen lassen: Seine Elementarsituation taugt nicht dazu. Sie setzt kontraintuitiv sogar eine vorsprachlicih eher untypische Praxis-Situation voraus, bei der zu fragen ist, ob sie vorsprachlich überhaupt sicher zur Verhaltens-Koordination führt: A will B dazu bringen etwas zu tun.
Vormachen ist was andres; bloß führt es wiederum nicht zum klar verständlichen Einführen von Artikulationen. Zumal Vormachen meist Ausnahmecharakter hat, und für sich schon Verständnisprobleme aufwirft. Das verdoppelt die nötige Verständnisleistung des Adressaten und macht sie unsicher.Mein Vorschlag: Handlungsankündigen als Basis-Einführungssituation ins Auge fassen, und zwar in den beiden Versionen, in denen sie mögliich ist: spielerisches Ankündigen des kollektiv längst sicher ausgeführten Alltags-Routine-Verhaltens (alle kennen Reihenfolge und Zeitpunkt bzw. Auslöser für kollektive reproduktiv wirksame Praktiken).
Und: Spielerisches Ankündigen von willkür-motorischen, NICHT zur momentanen Routine gehörenden, also nicht zweckbezogenen, "bloss vorgeführten" Verhaltensweisen (hochspringen, Arm heben, mit Stock auf Boden schlagen usw)
Die Rolle des SPIELENS bei der Einführung der Sprachspiele und die Voraussetzung des INTERESSES daran ist dabei hervorzuheben.
Sonntag, April 28, 2013
Handlungsankündigungen
Samstag, April 27, 2013
ARTIKULATOREN
Der
Ausdruck ist entnommen dem Beitrag VIER STUFEN DER SPRACHEINFÜHRUNG.
Überlegungen zum gemeinsamen Fundierungsstück der
Sprachtheorie/Handlungstheorie in: Mittelstraß/Riedel (Hg):
Vernünftiges Denken, Berlin / NY 1978. Dort wird „(unter Bezug auf
jüngere Überlegungen von Kuno Lorenz) ein Versuch der
Reformulierung des Anfangsstücks der konstruktivistischen
Sprachhandlungstheorie unternommen“ S.73f. „Der konsequent
pragmatische Ansatz löst zunächst systematisch alle isolierten,
selbständig scheinenden Gegenstände der Rede … auf in einen
allumfassenden Handlungsbrei. Zu den Handlungen in diesem
umfassendsten Sinn gehören insbesondere auch die Handelnden selbst,
ihre Handlungspartner, - objekte und – umstände. Handelnde und
Handlungsobjekte sind als isolierte Gegenstände der Rede in diesem
allesumfassenden Handlungseintopf noch nicht lokalisiert und als
distinkte ausgegliedert. Es soll vielmehr im folgenden erst darum
gehen, aus einem zu erarbeitenden Verständnis von Handlungen im
umfassendsten Sinn das eingegrenzte Verständnis von Handlungen im
engeren Sinn und von weiteren Gegenständen der Rede zu gewinnen …
am Anfang des systematischen Aufbaus (kann es) keine außerhalb des
`Bereichs der Handlungen´ liegenden Gegenstandsbereiche geben“.
S.75
„Das
Lehren und Lernen soll sich nicht nur auf eine Handlungsweise
beziehen, neben stanzen soll
putzen gelernt werden
und abschleifen überstehender
Ränder der gestanzten Löcher, wo es nötig ist. Die drei
artikulierten Handlungen STANZEN, PUTZEN, ABSCHLEIFEN bilden hier
einen Weltausschnitt. Zu diesem Weltausschnitt gehören die
Materialien, Maschinen, Gebäude, (ihr Ort und die Leute) A und B.
Aber sie alle treten nur auf als ungeschiedener Teil der umfassenden
Handlungen STANZEN – PUTZEN – ABSCHLEIFEN.“ S. 78
„A
spricht „Putzen!“ und B soll PUTZEN ausführen, dann A macht
PUTZEN vor, ohne es zu artikulieren, und B soll „Putzen“ sagen.
In diesen Lernproben ist weger das Ausführen des Tataspekts
vorsprachliches Handeln, noch ist das Ausführen des Sprachaspekts
(Sprechen) bloßes Aussprechen einer bedeutungslosen Lautkette...
Auf
der Ebene der sprachphilosophischen Reflexion sollen die gelernten
Sprachbrocken >Artikulatoren< heißen.“ S. 79
Freitag, April 12, 2013
Stream Djindjic KN 2013
http://streaming.uni-konstanz.de/talks-events/djindjic-gedenktag-2013/
Eine Vorführung in der Uni Konstanz findet am 6.5. um 19 h in A 702 statt,
begleitet von einer Diskussion mit dem Produzenten Sodemann.
Eine Vorführung in der Uni Konstanz findet am 6.5. um 19 h in A 702 statt,
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Donnerstag, April 11, 2013
Dienstag, April 02, 2013
Philosophische Woche
LEBENSkunst in Ost und West : Zoran
und Wilhelm 8. - 12. 4. 2013 Roth, UK Philosophie
Ich möchte an den Beginn
dieser Philosophischen Woche an der Uni - eine andere findet stets
in der Woche vor Ostern in Istrien statt – eine Passage stellen aus
unserem westlichen Kursbuch MIT SICH SELBST BEFREUNDET SEIN ,
erschienen 2004 in Suhrkamps BIBLIOTHEK DER LEBENSKUNST.
/Es ist an
jeder Stelle möglich , den Versuch zu machen, das Zuhören durch
Zwischenrede aufzulockern.../
„ … das ist das
Verblüffende an Kindern: dass sie offenkundig über sehr viel
Lebenskunst verfügen.“ Wenn also jemand wissen will, was denn
>Lebenskunst< ist, was der Ausdruck bedeutet, wie der
Terminus eingeführt werden kann, so schaue sie oder er den Kindern
zu?
( Dies sollte
berücksichtigen, wer sich mit dem Thema PHILOSOPHIEREN mit Kids
-PmK- beschäfftigt, Einladung hierzu , in einer Woche vor dem
Wintersemester, 7. OKT ...)
„ … geradezu mysteriös
ist, dass nahezu alle Lebenskunst mit dem Erwachsenwerden vergessen
wird und nur mühsam … wieder zu erlernen ist.“
Ließe sich das auch auf
Kollektive – unser Beispiel: Jugoslawien – anwenden?
Quelle:Vom Kindsein und
vom Älterwerden.
Über Anfang und Ende der
Lebenskunst p. 383
Wilhelm Schmid, Mit sich
selbst befreundet sein / Schlusskapitel
Es liegt nun an uns, ob
wir den Gedanken von Wilhelm noch soweit nachgehen, bis wir den
Eindruck haben, dass ein erstes Verständnis von >Lebenskunst<
sich in unserer Gesprächsgruppe ausgebreitet hat. Dann machen wir
den Sprung zum Gedenkprogramm für Zoran.
Die Texte von Ernst und
von Ivo hat mir Rada freundlicherweise zur Verfügung gestellt und
sie stehen unter: LEBENSkunst in Ost und West (Roth) in ILIAS.
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