Samstag, Mai 16, 2009

MENONc

4. Sitzung 11.5.09 Johanna Hanke / Mathis Link

1.Besprechung des Protokolls der 3.Sitzung
2.Einschub: Platon
3.Argumentationsverlauf Seiten 49 – 55
4.Seelenwanderung nach Sokrates (Platon, Menon, Reclam)



1.– In einer Welt ohne Geometrie wäre es schwer (bzw. geradezu unmöglich)die Aufgabe, die Sokrates stellt zu lösen. Bsp.: Sklave
-Gutsein (S.29): Sokrates verwirrt Menon mit einem nicht gültigen Schluss, seine Argumente werden nicht richtig ausgeführt (Ellision?).
Gutsein hat 4 Aspekte:
Ethisches Gutsein GUT
Ästhetisches Gutsein SCHÖN
Glücksseite GLÜCKLICH
Praktisches Gutsein LEBENSTÜCHTIG

2.Platon:
Wichtig für Platon war es, Sokrates zu einer bedeutenden Person zu machen. Platon fängt kurz nach dem Tod von Sokrates (ca.399 v.Chr.) an zu schriftstellern, mit ca. 30 Jahren gründet er eine philosophische Akademie nicht weit von Athen. Diese bleibt bestehen bis sie von Justinian im 6. Jhdt. für heidnisch erklärt und schließlich verboten wird.
In seinen Schriften vermengen sich Geschichte, Mythos und Logos, weshalb seine Thesen und Schlussfolgerungen nicht immer rational erscheinen.
Für Platon sagen Philosophen in ihren Dialogen je nach ihrem Gegenüber nicht immer dasselbe, sondern er unterscheidet zwischen Dialogen mit einem Freund, in welchen es um Wahrheit und Erkenntnis geht und der Eristik (Sophisten) bei welcher Diskussionen zur Streitkunst werden.

3.Argumentationsverlauf (S.49-55)
S. 49-51: Durch einfaches „vorzählen“ und teilen befragt Sokrates den Sklaven, dessen Seele sich mit Hilfe der Zeichnung im Sand erinnert und den geometrischen Sachverhalt erkennt.
Wir fragen uns: Hat der Sklave die Meinung, das Erkennen schon in sich obwohl er es vorher noch nicht wusste?( More geometrico)
Nein, denn Sokrates fragt alles und formuliert alles schon vor.
Unterschied von wahrer Meinung und Wissen. Die Befragung ist die Bewegung von der wahren Meinung(Doxa) hin zum Wissen/ zur Wahrheit.
S. 53-55: Woher hat der Sklave das“ Wissen“? Sokrates und Menon erkennen, dass der Sklave das Wissen bereits in sich gehabt haben muss (siehe 4. Seelenwanderung)



4.Seelenwanderung als Erklärung und versuchte Rettung von Sokrates‘ These

Mensch als "sublunares,körperliches Wesen"(das Eckige mit einer Blase von Rundem)
: wenn sie/er stirbt, kehrt die Seele zurück in die "himmlische" Dimension des Vollkommenen

Seele: unkörperliches Einsprengsel (verbildlicht als Rundes im Eckigen) - überdauert die einzelnen Menschen und vermittelt durch ihr Pendeln zwischen zwei Sphären den Zugang von Menschen zum Wissen

Die Dimension des Vollkommenen (D.d.V.) beinhaltet alle Seelen, die es gibt, bzw.: alle Seelen, von ungeborenen oder gestorbenen Menschen. Sozusagen alle Seelen, die im Moment „nicht gebraucht werden“. Wenn ein Mensch geboren wird, so wandert eine Seele in diesen Menschen und bleibt dort bis er wieder stirbt, woraufhin sie in die D.d.V. zurückwandert und darauf „wartet“ in einen neuen Menschen zu schlüpfen, der geboren wird.
Was die Seelen anbelangt sind diese vollkommen, d.h.: sie „wissen“ alles, sie können nichts dazulernen (müssen sie ja auch nicht), sie können aber auch nichts vergessen.

Wenn Sokrates jetzt fragt, ob der Sklave die wahre Meinung schon „in sich“ hatte, so spielt er darauf an, dass der Mensch durch die Seele ja theoretisch alles weiß. Und hier kommen wir zum „sich erinnern“. Denn wenn der Mensch etwas nicht weiß, so liegt das nur an der Erinnerung, bzw.: der „Nicht-Erinnerung“, der Mensch hört in dem Fall der Seele nicht zu.

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