Neue
MEGA zum KAPITAL
taz
4.Feb 2013, p. 16: Marx, der Mathematiker (Artikel zur Veranstaltung
der Friedrich-Ebert-Stiftung >“Das Kapital“ von Karl Marx. Zur
vollendeten Edition eines unvollendeten Projektes< in Berlin), da
heißt es
„Für
Generationen von MarxleserInnen galten die drei (blauen) Bände
von Marx´ >Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie<
… als … Schlüsselwerk. Marx (veröffentlichte nur Band
I im Jahr 1867 und Auflage 2) starb 1883 und Friedrich Engels
>vollendete< das Werk seines Freundes (so schien es)... Die …
>blauen Bände< der Marx-Engels-Werke (23 - 25)…
präsentierte(n) … einen Text, aber …nicht den, den Marx
hinterlassen hat … In der neuen MEGA (Marx-Engels-Gesamtausgabe)
umfasst >Das Kapital< heute 15 Bände in 22 Teilbänden
auf 12 000 Seiten.“ „rund 5 000 Textänderungen (von Engels)
im 2. Band >Das Kapital<. … Regina Rothe befasste sich mit
Engels´Arbeit am 3. Band und belegte zum Beispiel, dass Engels
das Wort >Zusammenbruch< in den Text einfügte ...“
(Mein)
Kommentar: Marx´ Versuch einer systematischen Darstellung der
kapitalistischen Gesellschaftsform ist Fragment geblieben und es ist
bereits eine Übertreibung (so in der taz) - von einem „Rohbau“
zu sprechen, den Marx uns hinterlassen habe. Vielmehr muss selbst der
Rohbau der Theorie noch teils rekonstruiert und teils neukonstruiert
werden. Dies ist allerdings beinahe die Regel bei aktuell bleibenden
„Klassikern“. Die Rolle von Engels ist kontrovers zu diskutieren.
1.Wer wollte ihn um die Aufgabe beneiden, aus den immer wieder abbrechenden und neuansetzenden Marxschen Entwürfen zum >Kapital< (als Basis einer noch umfangreicheren Analyse) eine durchgängig nachvollziehbare Argumentation fertigzustellen?
2.Wo verfestigt Engels durch „Hilfskonstruktionen“ und dogmatisch werdende „Popularisierung“ die unabgeschlossene Marxsche Bemühung - zur Ideologie (siehe oben: Zusammenbruch), wo wird der wissenschaftliche Anspruch aufgegeben und geforderte Orthodoxie tritt an ihre Stelle?
1.Wer wollte ihn um die Aufgabe beneiden, aus den immer wieder abbrechenden und neuansetzenden Marxschen Entwürfen zum >Kapital< (als Basis einer noch umfangreicheren Analyse) eine durchgängig nachvollziehbare Argumentation fertigzustellen?
2.Wo verfestigt Engels durch „Hilfskonstruktionen“ und dogmatisch werdende „Popularisierung“ die unabgeschlossene Marxsche Bemühung - zur Ideologie (siehe oben: Zusammenbruch), wo wird der wissenschaftliche Anspruch aufgegeben und geforderte Orthodoxie tritt an ihre Stelle?
Die
Hinzufügungen von Engels zum „wissenschaftlichen Sozialismus“
entstehen oft aus Keimen Marxscher Formulierungen. Bei der
Rekonstruktion kommt man um Re-Vision nicht herum. Aber ist die
Konstanzer Dissertation von Zoran Djindjic überhaupt als ein
Rekonstruktionsversuch Marxscher Grundüberlegungen zu sehen? (Es
gibt im Text solche Formulierungen.) Oder ist seine Thematisierung
von Marx´ kritischer Gesellschaftstheorie und dem Problem der
Begründung Zorans Kritik der Kritik? Kommt sie zum Ergebnis
der Zurückweisung der Marxschen Kritik unserer Form der
Gesellschaft durch Aufzeigen von Problemen bei der Begründung?
>Unsere
kapitalistisch – demokratische Gesellschaft< , das ist seit den
Zeiten von Marx und Engels eine Kennzeichnung, die erst auf den
englischen Manchester Kapitalismus zutraf, Marx zitiert gern die
Berichte der Factory Inspectors ans Londoner Parlament, und dann auch
auf kontinentaleuropäische Länder und überseeische
Auswanderungsgebiete, insbesondere die USA - „erste Welt“ - den
Ausdruck sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen! Seit 1917
entsteht der Keimling einer „zweiten Welt“ unter dem roten
Banner einer Union sozialistischer Volksrepubliken. Der
nachrevolutionäre Name des vormaligen Zarenreiches ist
expansionistisches Programm: Union der sozialistischen Sowjet –
Republiken. Nach dem verlust- & siegreichen Verteidigungs- und
Gegenangriffskrieg der Roten Armee dehnt sich die zweite Welt aus
von Wladiwostok bis Berlin, Hauptstadt der DDR. Ein Sonderfall
entsteht in Südosteuropa: Titos Partisanen vertreiben die
italienischen und deutschen Besatzer überwiegend aus eigener
Kraft und Jugoslavien sowie Albanien entziehen sich dem direkten
militärischem Einfluss des „Ostblocks“.
"Wir waren kritische Marxisten" - so der Autor des Filmes ZORAN DJINDJIC - Ein Leben (2005) im Rückblick auf gemeinsame Studien in Beograd. Und sie waren glühende Kritiker der autoritär "kommunistischen" Staatsführung unter Tito in den frühen 1970ern.
Sie hatten Mühe, den (Weg zum) Marxschen "Verein freier Menschen" in Titos Vereinten Nationen der Südslawen zu sehen.
Sie hatten Mühe, den (Weg zum) Marxschen "Verein freier Menschen" in Titos Vereinten Nationen der Südslawen zu sehen.
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