Mein Lieblingsdozent ist allerdings Mike Roth. Seine Seminare verknüpfen gerne Themen aus dem Bereich (z.B. Aphasie) mit Philosophie und ihm kommt es vor allem darauf an, daß man selber denkt. Mit Nachplappern aus einem Lehrbuch kommt man nicht weit, er weiß immer noch eine Frage, an die man nicht gedacht hätte. Und wenn das Wetter schön ist, dann zieht der Kurs auch schon mal mit Stühlen aufs Flachdach um. Da sein Seminar immer gegen Abend stattfindet (Mike verdient seine Brötchen ansonsten als Sprachtherapeut in einer Klinik) finden sich meist nur so sechs Leute ein, einige kennen sich schon länger und die Atmosphäre ist entspannt bis familiär. Streber und Schleimer bleiben gewöhnlich auch rasch wieder weg, weil bei Mike einfach nur eigenes Denken zählt. So ist man nach den eineinhalb Stunden zwar oft geschlaucht , weil jeder gelesene Satz hinterfragt werden muß und jeder gesprochene nicht minder, aber man hat immer das Gefühl, etwas Neues verstanden zu haben.
(Ich besuchte bei Mike übrigens mehr Seminare, als ich Scheine gebraucht habe...)
Als Prüfer habe ich ihn als überaus fair erlebt, gerade von einem Nebefächler erwartet er nicht mehr, als mit vernünftigem Aufwand zu erreichen ist. So konnte ich eines meiner Referatthemen auch als Prüfungsthema wählen. Mittelstraß erlebte ich ebenfalls als sehr angenehmen Prüfer, das Thema war recht ueng mgrenzt und ich bekam auch gleich die passenden Literturtips. Beide fragten nichts Unerwartetes (nur ein kleines bißchen über den exakten Tellerrand hinaus, sozusagen als "Einserfrage"), so daß es als Nachbarfachprüfung wirklich gut zu machen war.
http://www.ciao.de/Philosophie_Uni_Konstanz__Test_1092722
Samstag, November 05, 2011
Lebendiges Philosophieren
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