Samstag, August 13, 2022
ROBINSONADE 1177 ff verfasst von IBN TUFAIL in Marrakesch
Am 12.8.2022 hat Josef Mok eingeladen zu einem Exkurs in die mittelalterliche arabische Philosophie. Christine und Josef waren durch das PHILOMAG aufmerksam geworden auf die 2. durchgesehene Auflage (Felix Meiner Verlag) von "Der Philosoph als Autodidakt ... Ein philosophischer Inselroman" vom Leibarzt des Kalifen von Marrakesch (und Herrscher über al Andalus). Mir schien dies passend im Kontext der Diskussion des Buchs EINZELN SEIN von Rüdiger Safranski. Ibn Tufails fiktiver Autodidakt wird als Säugling (wie Moses) in einer Kiste dem Wasser anvertraut und mit günstiger Strömung auf eine von Menschen nicht bewohnte Insel im Meer gespült. Dort findet den wimmernden Neugeborenen eine Gazelle, die seine Amme wird, indem sie das Menschenkind statt ihres verstorbenen eigenen Kinds säugt, pflegt, verteidigt. Schon den Pythagoreern galt die Sieben als Zahl der Lebensrhythmen. Die fiktive Vita des Philosophen als Einzelnem wird in 7-Jahre-Zyklen konstruiert. Josef hatte das Kapitel der 7 Jahre bis zur Erreichung des 35 Altersjahres ausgesucht. Thema: Weltentstehung / Kosmogonie. Die Realität des Seins eines jeden Körpers werde durch seine "Form" begründet ... Das Sein der ganzen Welt /ABER: siehe Markus GABRIEL!/ entspringe aus ihrer Disposition, durch einen (selbst unbewegten) Beweger bewegt zu werden. Dieser müsse körperlos sein. Damit auch nicht dem Wechsel, der Vergänglichkeit unterworfen. Ebenso, der dies nicht mit den Sinnen, sondern mit seinem >Wesen< erkenne...
SinnPraxis Langenrain 12.8.
Politischer kultureller Rahmen (wiki)
Die Dynastie der Almohaden wurde im Jahr 1121 von Ibn Tumart begründet, der die Masmuda-Berber des Hohen Atlas für seine Glaubensauffassung missionierte. Diese sah allein den Koran und die Tradition des Propheten Mohammed als legitime Quellen an und lehnte die Fortschreibung von Entscheidungen früherer Autoritäten ab. Sie verstand den Koran so, dass sich die Erkenntnis der Existenz und Einheit Gottes aus der Schöpfung heraus auf rein rationale Überlegungen gründen kann.
Unter Kalif Abu Yaqub Yusuf I. (reg. 1163–1184) - Leibarzt und Ratgeber: unser Autor -wurde das Almohaden-Reich gefestigt und vor allem in al-Andalus gegen die Rückeroberungsversuche (reconquista) der christlichen Reiche verteidigt. Die Almohaden ... waren den Wissenschaften gegenüber aufgeschlossen und förderten u. a. die philosophische Tätigkeit sowohl von Ibn Tufail wie von Averroes (Arzt und Philosoph, Aristoteles-Experte).
One might find it curious that we divide the hours into 60 minutes and the days into 24 hours - why not a multiple of 10 or 12? Put quite simply, the answer is because the inventors of time did not operate on a decimal (base-10) or duodecimal (base-12) system but a sexagesimal (base-60) system. For the ancient Sumerian innovators who first divided the movements of the heavens into countable intervals, 60 was the perfect number. The number 60 can be divided by 1, 2, 3, 4, 5, 6, 10, 12, 15, 20, and 30 equal parts. Moreover, ancient astronomers believed there were 360 days in a year, a number which 60 fits neatly into six times. The Sumerian Empire did not last. However, for more than 5,000 years the world has remained committed to their delineation of time.
Wiki SIEBEN
7 “Wandelsterne”: Sonne, Mond, Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn
Nach Joseph Paneth haben die Babylonier die Sonderstellung der Zahl Sieben im 4. Jahrtausend vor Christus von den Sumerern übernommen, die in Südmesopotamien lebten.[5] Die Existenz von sieben bösen Dämonen, den Šebettu, die vom Gott An erschaffen wurden, der für die Sumerer die „Unendlichkeit des Himmels“ verkörperte, könnte dafür ein Hinweis sein.[16] In der Astrologie der Ba-bylonier wurden die Šebettu mit den sieben kräftig leuchtenden Sternen der Plejaden identifiziert: Deren Symbol sind sieben Punkte.
Unter den Semiten waren nach Andrian die Babylonier die eifrigsten Verehrer der heiligen Sieben. Ihre mystische Auffassung der Sieben drang in das Volksbewusstsein der Babylonier und Assyrer.[6] Nach Silver soll unter dem sumerischen König Lugulannemundu um 2500 vor Christus für die Göttin Nintu in Adab ein Tempel mit je sieben Portalen und Türen erbaut worden sein, zu dessen Einweihung 49 Ochsen und Schafe, also 7-mal 7, geopfert wurden.[17] Diese Angaben stammen allerdings aus einem Buch über Glückszahlen.
Analog zu den sieben heiligen „Planeten“ , in denen die Babylonier den Ausdruck göttlicher Äuße-rungen sahen, bildeten sie sieben Weltteile, sieben Flüsse, sieben Winde, sieben Metalle und sieben Farben. Weitere Beispiele für die Sieben in der babylonischen Kultur sind die sieben Himmel, die sieben kosmischen Türme mit sieben Stufen, die sieben Locken des Gilgamesch, die sieben Zweige des Lebensbaums, die sieben Hauptsterne am großen Himmelswagen, die sieben Namen des Mars, die sieben Sühneriten, die Schlange mit sieben Köpfen oder sieben Zungen, die sieben Tore der Unterwelt in der Höllenfahrt der Ištar. Außerdem steigt die babylonische Flut sieben Tage und fällt sieben Tage. 1700 v. Chr. sollen in der Zeit des Königs Hammurapi in einem babylonischen Ka-lender der 7., 14., 21., 28. sowie der 19 (30+19=49) eines Monats als Unglückstage angesehen worden sein, an welchen der König bestimmte Dinge zu unterlassen hatte und Opfer bringen muss-te.[6] Hundert Jahre vorher soll unter König Sargon die fünftägige Woche durch die siebentägige er-setzt worden sein.[6]
Die Sieben im antiken Athen und Rom
Im antiken Europa nahm die Sieben insbesondere im Apollo¬kult eine Sonderstellung ein, die Zahl war dem Gott geweiht.[18] Die Pythagoreer vertraten die Ansicht, die Zahlen seien mit geheimnisvollen Kräften ausgestattet, und glaubten, dass die personifizierten Zahlen das Weltgeschehen regeln. Fast göttliche Verehrung genoss die „Zehnzahl“, dennoch galt die Zahl Sieben als Zahl der Lebensrhythmen. Die Sieben bildet die Summe aus Quadrat (4) und Dreieck (3). Philolaos, ein Schüler des Pythagoras, schrieb im 5. Jahrhundert v. Chr. einen Hymnus auf die Zahl sieben & beschäftigte sich mit Kosmologie: Umstritten ist, inwieweit bzw. in welchem Sinne Philolaos und andere frühe Pythagoreer auf eine modernem Denken fremde Art die Auffassung vertreten haben, dass physische Objekte selbst die ihnen entsprechenden Zahlen sind (wie eine auf Aristoteles zurückgehende, vielleicht missverständliche Deutung der pythagoreischen Zahlenlehre besagt).[9] Jedenfalls war das Zahlenverständnis dieser vorsokratischen Pythagoreer noch nicht abstrakt in dem seit Platon geläufigen Sinne.
Kosmologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Indem die Harmonie die beiden Urgegebenheiten, die grenzenlosen und die begrenzenden Dinge bzw. Faktoren, zusammenfügt, entsteht der Kosmos als ein wohlgeordnetes Weltganzes. Diese Weltordnung stellt Philolaos in einem astronomischen Modell dar, das vielleicht zumindest teilweise auf ihn selbst zurückgeht. Astronomiehistorisch interessant ist das Modell vor allem dadurch, dass es nicht – wie damals üblich – die Erde in den Mittelpunkt des Universums stellt. Vielmehr nimmt Philolaos in der Mitte ein hypothetisches Zentralfeuer („Herd“) an, das von allen Himmelskörpern einschließlich der Erde umkreist wird. Bei ihrem Umlauf um das Zentralfeuer vollzieht die Erde eine Achsendrehung, die so an ihre Kreisbewegung gekoppelt ist, dass sie dem Zentralfeuer immer die gleiche Seite zuwendet. Das Zentralfeuer ist für die Menschen unsichtbar, da sie auf der ihm stets abgewendeten Seite der Erde leben. Auf der innersten Kreisbahn bewegt sich – immer der Erde gegenüber und daher ebenfalls stets für uns unsichtbar – eine Gegenerde. Weiter außen als die Erde kreisen der Mond, die Sonne und die fünf damals bekannten Planeten (Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn) um das Zentralfeuer, um das sich auch ganz außen die Fixsternsphäre dreht. Die Fixsternsphäre als Außengrenze des Kosmos ist überall von einem äußeren Feuer umgeben. Den Mond hält Philolaos für bewohnt, die Sonne betrachtet er als glasartigen Körper, der wie eine Linse Licht und Hitze, die vom äußeren Feuer kommen, sammelt und weiterleitet.[10]
Die Entstehung der Welt (Kosmogonie) stellt sich Philolaos so vor, dass sich die Welt von der Mitte (dem Zentralfeuer) aus in alle Richtungen zugleich und in gleicher Weise entwickelt hat. Dies hält er für notwendig, da er keine Richtung als besonders ausgezeichnet betrachtet, sondern Richtungen wie „aufwärts“ und „abwärts“ nur als relative, standortabhängige Aussagen in ei-nem punktsymmetrischen Universum auffasst. Indem unbegrenzte Faktoren wie Zeit und leerer Raum mit begrenzenden – wie der kugelförmigen Gestalt des Universums mit einem Mittelpunkt – verbunden werden, entsteht die Welt.
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