Montag, Mai 13, 2013

hc gut mailt


"Zwar weiss ich nicht, WER hier erinnert werden sollte... würde aber gern diese Wiederholung zum Anlass nehmen, meinerseits einen mir wichtigen Gesichtspunkt nach- und quasi in das vom Text entworfene Szenario einzutragen:
Genau wegen der hier behaupteten Subsumierbarkeit von allem und jedem unter das vorsprachlich koordinierte und reproduktiv (hoffentlich) erfolgreich wirksame "Sich-Verhalten-zu" der Spracheinführer in spe ist gesichert, dass die fundamentalsten Sprechakt- (oder Sprachspiel)-Kategorien, da global auf Handeln generell bezogen, auch die Keimform für alles je gegenstandsbezogene Sprechen werden. Ich meine damit die Form "ich kann X tun" und "ich/wir werden X tun". Nachdem sie spielerisch (anders gehts nicht) gut und sicher eingeführt sind, lassen sie sich ihrerseits durch auf sie bezogene sprachhandlungs-Ankündigungen (mit nachfolgender Ausführung durch einen der jetzt gut eingeführten Sprechakte) modal kategorisieren (bis dahin gibts nur zwei Modi, eben den Ich-Kann- und den Ich/wir-werden-Modus).
Alle weiteren Modalsprachpsiele entstehen aus Sinn machenden Verschränkungen dieser elementaren Sprechaktklassen, mit immer neuer "expliziter" ("making it explicit", R.Brandom) Sicherung der je nächst-eingeführten (und praktisch eingeübten, verstandenen) Sprechakt-Klassen durch die zugehörigen, auf sie als Kategorie bezogenen Sprechakt-Ankündigungs-Sprachspiele.
Die Beziehungen aber, die dabei vorsprachlich verstanden werden müssen, sind Erfahrungs-Handlungs-Zusammenhänge; die zugehörige Fundamentalthese lautet: Allem Sprachverstehen geht ein vorsprachliches Handlungsverstehen voraus. Alle Sprach-Artikulation ("die Grammatik") beruht auf der Artikulation unserer (kooperativ vorsprachlich) koordinierten (reproduktiv wirksamen) Handlungen (später auch: Versuchshandlungen).
Also, in Abwandlung bzw Präzisierung berühmter philosophischer Formeln, könnte man sagen:
Die Grenz(ziehung)en (innerhalb) unsres Handelns sind die Grenz(ziehung)en unserer Sprache (und damit unserer Welt).
Und:
Es ist nichts in der Sprache, das nicht vorher (und auch nachher wieder) im Handeln ist.

Daraus folgt eine philosophische Fleissaufgabe, nämlich: Die komplette pragmatische Ontologie der Welt als Korrelat möglicher Sinn-machender Praktiken aufzustellen - angefangen bei einfachsten räumlichen Phänomenen (dem Unterscheidbaren überhaupt) bis hin zu vollendeten Biographien und Sinn-machenden Abfolgen solcher Biographien. Alles als Darstellung, Stufe für Stufe, der Anforderungen, die Weltstücke (oder berichtbare Erfahrungsverläufe) erfüllen müssen, damit wir aus ihnen Sinn, und angesichts ihrer (noch) für uns Sinn machendes tun können. Darin würden, ganz zentral, auch die Kategorien der NATUR im engeren Sinne, nämlich der Bio-Sphäre, endlich einmal explizit dargestellt werden..."

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