Aaron klicked auf Tagesstatus: Temperatur -12°
(In unserer Sitzung lese ich etwas weiter) Und wir reden miteinander
Wir beginnen mit dem zweiten Tag in der Narration. Worin besteht die Verwandlung?
"Aaron liebte seine Dusche …" 129 … in den letzten Tagen hatte er etwas abgenommen,
nun läuft er im warmen und weichen Anzug und in Stiefeln mit offenen Reißverschlüssen hinüber in die Bäckerei.
Ich spring zu Jandls Gedicht der Seelenhirte 134. Diese Zeilen beschwören für alle Menschen eine einzige Seele "die reicht ...in ihre Körper hinein und schnappt, sobald sie sterben, dann irgendwo(hin) zurück" - ist das die Verwandlung?
Aaron hat 300 Seiten von der Biografie des gestorbenen Freundes Moritz Brandt geschrieben und hört nun vom sprechenden Computersystem (das auch sieht, wie schick er sich heute gemacht hat) Archivmaterial. "Kagami" (jap. Spiegel) diskutiert auch mit Aaron.
Kann ein guter Freund uns besser verstehen, als wir uns selbst verstehen? 137
Vor 3 Wochen war unser letztes Treffen und ich habe damals aufs Tempo gedrückt, damit wir nach 8 Sitzungen mit WILDNIS fertig werden. Nun wollen wir uns Zeit lassen für SEELE.
149 beginnt Seelenessay I mit dem Thema SICH VERWANDELN: aus der gefräßigen Raupe wird ein turtelnder anmutiger Schmetterling, der sich wie schwerelos in die Lüfte erhebt. Augenscheinlich zwei Lebensformen. Wer die Verwandlung beobachtet, "sieht" Leben in zwei Gestalten. Das griechische Wort Psyche haben wir als Lehnwort für Seelisches. Auf Griechisch bedeutet es aber auch Schmetterling. Und hier sind es nicht 2, sondern 3 Stadien (oder 4): Raupe, Puppe, Schmetterling, (Ei) und da capo …
Liegen darin Vorstellungsbilder für unsere Sicht auf uns selbst? Was ist ähnlich und worin bestehen Unterschiede?
Thema Erlösung: nicht mehr gefräßige Raupe sein müssen. Totenstarre und Schmetterlingspuppe.
Mehr aber "sehen" wir am Ende eines physischen Menschenlebens nicht. Metaphorisch fragen können wir nach dem Menschen-Schmetterling. Denn (Ei), Raupe und Puppe zusammengenommen lassen sich als "irdisches Leben" auffassen. Aus dem letzten Stadium löst sich ein fliegendes Wesen.
Platon lässt Sokrates im Phaidon "gerade entfesselt" (Band 3 der Ausgabe WBG, S. 11) vor den eingetretenen Freunden um Kriton philosophieren: "weil ich von der Fessel in dem Schenkel vorher einen Schmerz /12/ hatte, so kommt mir nun die angenehme Empfindung hintennach." Auch dies eine Metapher für ein "Leben" nach dem Tod? (afterlife)
Sokrates räumt den mit ihm philosophierenden Freunden gegenüber an seinem letzten Tag im irdischen Leben ein, "nicht unwillig zu sein über den Tod" 63b (S.21). Er sei "der frohen Hoffnung, dass es etwas gibt für die Verstorbenen und … etwas weit Besseres für die Guten als für die Schlechten" 63c - "4 Jahrhunderte vor der christlichen Zeit formulierte Jenseitshoffnung!
(Vielleicht nicht der unwichtigste Punkt für das spätere Andocken der Christen des römischen Reichs an klassische Griechische Philosophie bzw. für die Fortsetzung der Verehrung des Sokrates auch in "christlicher Zeit".)
Und 64a "will ich nun Rede darüber stehen, dass ich mit Grund der Meinung bin, … (wer) wahrhaft philosophisch das Leben vollbracht, müsse getrost sein, wenn (sie oder) er im Begriff ist zu sterben, … dort Gutes in vollem Maß erlangen werde".
War Platon ein Vorreiter NARRATIVER PHILOSOPHIE? Im Folgenden lässt er Sokrates - wie HAMPE2020 den Moritz Brandt - in die Richtung spekulieren: das irdische Leben (die Raupe und Puppe des Schmetterlings) muss zurückgelassen werden, damit die Erlösung zum "luftigen Leben" geschehen kann. Platons SOKRATES im Phaidon : die Seele "denkt offenbar am besten, wenn … weder Gehör noch Gesicht noch Schmerz und Lust (sie trübt), sondern sie am meisten ganz für sich ist, den Leib gehen lässt und soweit möglich ohne Gemeinschaft und Verkehr mit ihm dem Seienden nachgeht." 65c
BREAK and on to Bob Dylans Sprechgesang nach www.rockalyrics.com
MURDER MOST FOWL (an abbreviation)
:::
TIMING WAS RIGHT
PERFECTLY EXECUTED
SKILFULLY DONE
headed straight on
into the afterlife
the SOUL was not there
where it was supposed
to be
only dead men are free