Mittwoch, Oktober 15, 2014

Schwarze Hefte 2014














 "Was Heidegger betrifft, so finden sich ... 3 Bemerkungen,
die auf  3 verschiedene Typen eines seinsgeschichtlichen A. schließen lassen."

Montag, Oktober 13, 2014

Heidegger 1950 ent-wacht?



aus der 2.Auflage 2014, Peter Trawny, Heidegger und der Mythos ...S. 105
Anm. 15:  Arendt/Heidegger, Briefe ... S. 101f

Montag, Oktober 06, 2014

2 - 6 OKT philo BRSEC/Istrien


Am 2.10. kam der Croatia Bus direkt von Zagreb in Brsec 17.11 h an. Biserka und ich hörten wenig danach vom Balkon aus die kleinen festen Räder von Rahels Gepäckstück auf uns zurollen. Wir winkten und wurden auch wahrgenommen: angekommen! Rahel hatte mich  mit Detlef Staude und Willi Fillinger in der Schweiz beim Philosophie Festival Langenthal Ende August auftreten sehen ... (Merci, Imre & Co !)
Im Restaurant BATELAN konnt mer noch gut draußen sitzen. Ich sprach vom frischen Erleben der Kaskade der monologischen Grußworte bei der 125-Feier Martin Heidegger Meßkirch. Es ergab sich, dass wir das Thema für die kommenden Tage gefunden hatten: Utopie in den "Schwarzen Heften",
Hannah Arendt als Heideggers zugeneigte Studentin und provokative Autorin der These BANALITÄT DES BÖSEN, radikal ist nur das Gute, oder :  Eichmann dachte nicht. Nix "tieferes", auch nix "Dämonisches" an diesem Adolf.
RA Arnulf (Ulf) Heidegger hatte ja in seinem Beitrag zur Ehrung des Großvaters in Messkirch verkündet, die Familie Heidegger teile nicht die These vom "Seinsgeschichtlichen Antisemitismus", formuliert vom Herausgeber der "Schwarzen Hefte" ( Bände 94 - 96  in der Heidegger Gesamtausgabe ) ,  Peter Trawny in einer interpretierenden Extrapublikation, Rote Reihe Klostermann. Im selben Verlag, wo auch die Gesamtausgabe erscheint.
Wir kamen überein, diesen Text, den ich beim Warten in der Hand hatte und den ich nun kurz zeigte, gründlich zu prüfen.
Die "Seinsgeschichte" fasst Trawny als Idee zu einer großen philosophischen Erzählung, in dem es zunächst um den Anfang der Philosophie bei den Vorsokratikern und der abendländischen Metaphysik seit Platon und Aristoteles geht. Nach Heideggers Ansicht ist Nietzsche der letzte Metaphysiker. Die Fortsetzung der Metaphysik sieht Heidegger "in der Technik". Sokrates sei mit seinen begrifflichen Unterscheidungen der philosophierende Großvater, die Mütter werden als die sich aus der metaphysischen Philosophietradition entstehenden und teil-emanzipierenden Wissenschaften charakterisiert. Enkelin ist die Technik in der "großen Industrie" (Marx) und in unserer Lebenswelt, die von neuzeitlichen Produkten, damit verbundenen Dienstleistungen einerseits und Machtausübung andererseits, gründlich verändert wurde und zu einem Hybrid wird aus moderner Technik und Lebensformen in der Moderne.


Worin besteht Heideggers seinsgeschichtliche Sicht? ( 1932 - 1940 )

 Trawny  spricht von einem NARRATIV mit anfangs zwei Hauptrollen und Anfang-Ende-Anfang.  Es drängt sich das Bild einer Kette aus zwei Ringen auf. Die erste Hauptrolle haben die Griechen. Die zweite Hauptrolle haben die Deutschen. Bei den Griechen geschieht der Anfang der Philosophie. “Die Deutschen“ befinden sich an der Stelle, wo dieser Anfang in sein Ende übergeht – als >anfangsarmes Sichverlaufen der Geschichte der `nachgriechischen´ Philosophie<. Den Deutschen kommt bei diesem Ende/Anfang eine aktive Rolle zu, denn es muss nicht so weitergemacht, sondern „abgebrochen und be-endet“ werden. >Aus diesem „Geschehnis“ könne dann eine „Eröffnung des Anfangs“, ein „Wiederanfangen“, entstehen.< (21) Der von Heidegger beschworene „andere Anfang“ (bei den Deutschen) trägt im Kontrast zum „ersten Anfang“ (bei den Griechen)  - utopische Züge.

Diese werden von Michael Hampe in „Die Lehren der Philosophie. Eine Kritik“ (2014) wie folgt umrissen: „Heidegger glaubt, dass es mit Platon einen grundsätzlichen Einschnitt in der Menschheitsgeschichte gegeben hat. Dieser soll darin bestanden haben, dass das vorstellende Erkennen und das daraus resultierende Produzieren … eine zentrale Rolle zu spielen begann. An diese historische Vermutung schließt leicht die Spekulation an, wie das menschliche Leben wohl vor diesem Einschnitt ausgesehen haben mag und ob ein ähnliches Leben nicht in der Zukunft … wieder möglich sein könnte.“ (72)