Franz Nahrada
könnt man so beschreiben: Jahrgang 1954, lebt in der Vorstadt von Wien, versucht gleichzeitig mit einem kleinen Hotel ökonomisch zu überleben und daneben ein Forschungsinstitut für Globale Dörfer aufzubauen. Seit seiner Jugend beschäftigt ihn das Problem einer irrationalen Gesellschaftsform, in der sämtliche Potentiale von Reichtum und Bildung offensichtlich nur dazu da sind, die Massenproduktion von Unglück zu beschleunigen. Er studierte Soziologie, Philosophie, Politikwissenschaft und was so am Weg lag, um festzustellen dass der offizielle Wissenschaftsbetrieb kein wirkliches Wissen vermittelt, sondern nur höchst zweifelhafte Einstellungen für elitäres Betreuungsbewusstsein nicht hinterfragter Zustände. Mike Roth aus Konstanz eröffnete ihm Mitte der Siebziger mit seinem teach-in “Kapitalanalyse als Wertformanalyse” den entscheidenden Zugang zum Begreifen einer verkehrten Realität.
Heute: marx101.blogspot.com
An das lagerten sich viele Denkstränge an, unter anderem der der Krisis.
Dem Keimformgedanken schloss er sich 1987 an, paradoxerweise nach seinem ersten Aufenthalt in den USA, wo das auf unterschiedlichen Ebenen versuchte Vortasten in eine neue soziale Realität auf wesentlich größeres Interesse stößt als in Mitteleuropa, wo man hauptsächlich weiß was alles nicht geht. Seine Kernthemen und zentralen Motive sind Raumgestaltung als Gesellschaftsgestaltung und elektronische Kommunikation. Beides geht auf tiefe persönliche Erfahrungen in den 80ern zurück, das eine aus Erlebnissen in Griechenland an der Schwelle zum Massentourismus, das andere als Entwicklersupporter für HyperCard bei Apple Computer und eigene Projekte in Richtung Kunst und Wissensorganisation.
Daraus amalgamierte sich das Designprojekt “globales Dorf”, das eine autonome und reichhaltige wie nachhaltige Lebensgestaltung von Individuen und Gemeinschaften unter freigewählten Kulturmustern mit globaler Kooperation an den technologischen Grundlagen dieses Lebens verbinden soll. Das führt zu einer Myriade an Projekten, bei denen gegenwärtig die “virtuelle Universität der Dörfer” — synchrones Lernen in bzw. zwischen lokalen Gemeinschaften über multimediale Verbindungen — im Vordergrund steht. Um das mittlerweile in 40 Jahren aufgehäufte Papier unterzubringen und in der richtigen Gemeinschaft zu leben sucht er nun den richtigen Ort — ein abgelegenes Kloster in den Bergen und vielleicht auch in einem angenehmen Klima wäre der richtige Ort.
Dienstag, Oktober 28, 2008
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